Montag, 6. Juni 2011

Brienzergrat 04.06.2011



Am Freitagabend erhielt ich von einem Kollegen eine SMS, er suche noch eine Begleitung für eine Wanderung. Super Idee dachte ich, mal nicht Biken :-). Auf dem Programm stand die Strecke von Interlaken über den Brienzergrat nach Brienz. Nennenswerte Gipfel sind das Tannhorn (2221 m ü. M.), das Briefenhorn (2165 m ü. M.), das Ällgäuhorn (2047 m ü. M.) und das Augstmatthorn (2137 m ü. M.). Um 07:30 Uhr morgens starteten wir die Tour Richting Harder-Kulm. Der Aufstieg über die Wanderwege war zäh! Zum Teil war der Weg verschlammt, da es am Vortag noch geregnet hat. Wir waren sogar noch vor der ersten Bahn auf dem Harder. Diese benötigt für die 755 Hm gerade mal 8 Minuten, wir waren dann doch 1.5 Stunden unterwegs. Beim Restaurant gabs die erste kleine Verpflegung, bevor es weiter Richtung Roteflue und Augstmatthorn ging.
Auf dem Weg blickt man immer wieder tief hinunter auf den Brienzersee und erkennt seine milchig-blaue Farbe! Der Aufstieg auf das Augstmatthorn erklimmt man über steile Treppen und enge Pfade. Viele Wanderer sind mit dem Auto auf die Lombachalp angereist und von dort aus auf das Augstmatthorn gewandert. Die Lombachalp habe ich bei meiner Panoramabiketour überquert. Der Abstieg vom Augstmatthorn gehts steil hinunter zum Blasenhubel. Da der Weg nicht viel bewandert wird, muss man sich den besten Wege zeitweise selbst aussuchen. Die einzelnen Drahtseile zum Festhalten erscheinen unnötig! Bis zum Allgäu ist es ein stetes auf und ab. Die Aufstiege sind steil und der Grat wird immer wie schmaler.
Beim Allgäu, nach 8 Stunden wandern, hatten wir uns beschlossen, den Abstieg nach Brienz anzutreten. Ein junger Alpinist hat uns dann höflich gefragt, ob wir ihn nicht noch auf das Tannhorn begleiten könnten. Nach langem hin und her haben wir uns dann doch noch entschlossen, das Tannhhorn zu dritt zu erklimmen.
Der Aufstieg war hart und steil. Die Beine waren schon müde, doch der Ausblick vom Tannhorn war atemberaubend und die Strapazen haben sich mehr als gelohnt! Der Blick zurück über den Grat zeigt, dass die Überquerung auf dem schmalen Weg manchmal doch ein Seilakt war. Auf dem Weg haben wir unzählige Gemsen gesehen, jedoch noch keine Steinböcke. Beim Abstieg wurde dann nochmals volle Konzentration gefordert. Das Gelände ist zeitweise ausgesetzt und der Blick nach links oder rechts lässt einen wissen, dass es keinen Fehler erlaubt. Mit viel Vorsicht gings dann über eine Wiese hinunter zur Alp "Läger". Von da weg führte eine Kiesstrasse hinunter zur Planalp. Auf dem Weg sahen wir dann doch noch die langersehnten Steinböcke. Ab der Planalp wurde es dann für uns beide ganz hart. Der Abstieg über die Wanderwege und die Schotterstrassen liessen die Oberschenkel heiss werden. Nach geschlagenen 11 Stunden (mit Pause) haben wir Brienz erreicht und haben uns im Restaurant Steinbock mit Trinken und einem feinen Eis verpflegt! Eine superschöne Wanderung, die jedoch den Beinen einiges abverlangt. Der Sonntag verbrachte ich dann mit Dul-X einschmieren und Beine hochlagern :-)

Fazit: 28km / ca. 2800Hm
Strecke auf GPSies: hier

4 Kommentare:

  1. Klasse Bericht! War letzten Sommer mal mit meiner Freundin dort und kann bestätigen: Der Grat vom Tannhorn hat es wirklich in sich. Aber eine wirklich tolle Sache dieser Grat!

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  2. Danke! Ich spühre die Oberschenkel jetzt noch :-) War aber wirklich eine super Wanderung!

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  3. Wow, keine schlechte Leistung! Bisher war ich erst mit dem Bike auf dem Grat (via Lombachalp). Die Aussicht ist wirklich fantastisch... und zu Fuss geht es natürlich etwas leichter. :-)

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  4. @Spoony: Ja, hinauf gehts zu Fuss leichter, aber bergab hätte ich gerne mein Bike gehabt :-)

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