Panorama Biketour

Die Sonne scheint seit ca. 4 Wochen und das Wetter ist einfach prächtig. Ich hatte so meine Bedenken, dass das Wetter genua bei meiner Panorama Biketour umschlagen könnte. Auf der Wettervorhersage sah ich keine grossesn Tief`s, die mir auf meiner Reise das Wetter vermiesen konnten. Zum Packen und Vorbereiten blieben mir nur gerade 2 Tage, da ich mich zuvor auf den Bikemarathon in Riva konzentriert hatte. Dies war auch der Grund, dass ich mich für diese Tour quer durch die Schweiz entschieden habe. Ich packte meinen Rucksack mit den nötigsten Utensilien (Kleider, Werkzeug, Verpflegung, ...) und machte mich am Mittwoch 04.05.2011 auf den Weg nach Rorschach.


Tag 1 (Rorschach-Appenzell):



 Die Reise mit dem Zug von Bern nach Rorschach begann bereites mit einer Stellwerkstörung. Ich habe gerade einen Artikel in "20 Minuten" über die Bilettpreiserhöhung der SBB gelesen, als die Ansage in den Lautsprechern ertönte. Ich konnte mir einen Kommentar nicht verkneifen :-). Als ich dann nach 2 Stunden Verspätung (!) endlich in Rorschach am Bodensee ankam, habe ich mich direkt auf den Weg nach Appenzell gemacht. Auf der Tour musste ich lediglich der Beschilderung Nr. 2 folgen.
Über eine kleine Asphaltstrasse verlässt man Rorschach Richtung Fürschwendi. Schon bei der ersten steilen Steigung kam ich in der Mittagssonne ins Schwitzen.
 Nach ein paar hundert Höhenmetern wechselt die Unterlagevon Asphalt auf Waldboden. In Fürschwendi angekommen, führte die Abfahrt über kleine Waldtrails und Schotterstrassen nach Heiden. Von Heiden aus gelangt man über den Bischofsberg und den Holderstock die Ortschaft Gais. Vom Holderstock kann man bereits das mächtige Säntismassiv erkennen und bildet mit seinen imposanten Felsen eine beeindruckende Kulisse. Nun gings mehrheitlich auf Asphalt, zwischendurch ein paar Naturwege, hinunter nach Appenzell. Hier musste ich mich auf die Suche meiner ersten Übernachtungsgelegenheit machen. Schlafen im Stroh war angesagt. Den Bauernhof der Familie Brülisauer fand ich schnell und ich meldete gleich meine Ankunft.


Die Familie begrüsste mich herzlich und zeigte mit gleich mein Schlafgemacht! Das kleine Kabäuschen neben dem Bauerhof verfügte über alles, was man braucht. Im 3 Kilometer entfernten Appenzell besorgte ich mir etwas Verpflegung für am Abend und für den nächsten Tag. Ich war sehr gespannt, wie sich eine Nacht im Stroh so anfühlte. Es war wohl die schlimmste und kälteste Nacht meines Lebens :-) In der Nacht kühlte es doch ziemlich ab und die noch so schöne Hütte war leider nicht isoliert. So ging ich mit 3 paar Socken, 1 kurze Hose, 1 lange Hose, T-Shirt, Biketrockot, Regenjacke und 3 Decken ins Stroh. Zudem füllte ich ca. jede 2 Stunden mein Camel-Back mit heissem Wasser und nahm dieses ebenfalls unter die Jacke.

Fazit Tag 1: 40.4km / 1507Hm / Fahrzeit: 3h 3min
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Tag 2 (Appenzell-Weesen):



Nach einer durchfrorenen Nacht musste ich mich mit einer heissen Dusche wieder auf Normaltemperatur bringen! Frau Brülisauer brachte mir dann um 08:00 Uhr das Frühstück in die Hütte. Das Wetter war prachtvoll und die Sonne scheinte in vollen Zügen. So machte ich mich nach ein paar Schnitten Brot und etwas Appeneller-Käse auf den Weg zu meinem nächsten Etappenziel Weesen am Walensee.
Die Hauptschwierigkeiten des Tages waren die Schwägalp (1279 m), den Risipass (1459 m) und die Vorder Höhi (1537 m). Von jetzt ab gab es kaum mehr asphaltierte Straßen. Ein schöner Schotterweg brachte mich bis Schwägalp hinauf. Die ersten Höhenmeter auf die Schwägaplp vergingen wie im Flug. Das Panorama war einfach sensationell, ich konnte keine einzige Wolke am Himmel sehen. Nach einer kurzen Pause auf der Schwägalp machte ich mich auf den Weg auf den Risipass. Auf dem Profil sah es ziemlich einfach aus. Jedoch fährt man von der Schwägalp ca. 400 Hm auf einer kleinen Strasse hinunter, bevor man den Anstieg auf den Risipass beginnt. Der erste Anstieg lässt man schnell hinter sich. Doch er zweite Anstieg bis auf den Pass ist zäh! Ein Wanderweg, welcher zeitweise steil und verblockt ist, zwang mich einige Male zum Absteigen. Ebenso überquerte ich das erste und einzige Mal ein kleines Schneebrett.











Die Abfahrt vom Risipass würde über eine Strasse nach Stein (SG) führen. Es tat mir jedoch im Herzen weh, die ganzen erklommenen Höhenmeter auf dem Asphalt wieder zu vernichten. So beschloss ich ich, zwischen den Strassenabschntten die Wanderwege zu benützen. Es ist zu sagen, dass keine Wanderer unterwegs waren und dass ich diese natürlich den Vortritt gewährt hätte!
Der nächste Anstieg auf die Vorder Höhi brachte mich noch mal echt zum Schwitzen. Hat man diese erreicht, gehts rasant hinunter nach Weesen, meinem Etappenziel Nr. 2. Diese Nacht war nochmals Schlafen im Stroh angesagt, ich machte mir bereits Sorgen :-) Angekommen in Weesen kaufte ich wieder etwas Verpflegung ein, bevor ich mich auf die Suche der Familie Bühler machte.
Die Strasse hinauf war unglaublich steil, aber die ununterbrochene Sicht auf den Walensee war atemberaubend. Ausser dem Walensee hatte ich einen wunderbaren Überblick über die Churfirsten und in der Ferne den Tödi. Zu meinem Glück war die Hütte isoliert und mit Betten ausgestattet!
Am Abend war es dann wieder einmal Zeit, mein Bike auf Vordermann zu bringen. Dabei half mir der jüngste Sohn der Familie. Es hat ihm viel Spass gemacht und er durft dann auch eine Runde mit meinem Bike machen :-)












Fazit Tag 2: 66.6km / 2508Hm / Fahrzeit: 4h 50min
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Tag 3 (Weesen-Schwyz):



Der 3. Tag fing mit einem feinen Frühstück in der Kücher der Familie Bühler. Frisch gestärkt machte ich mich auf den Weg zum Etappenziel Schwyz. 3 Pässe wurden wieder geplant: die Rossweidhöchi (1424 m), die Sattelegg (1190 m) und die Haggenegg (1414 m). Der Hauptgang des Tagesmenus war der Aufstieg zur Rossweidhöchi. In der Tat mehr als 1000 Meter Höhendifferenz mussten besiegt werden. Das fantastische  Wetter machte den Aufstieg um einiges angenehmer. Der Weg wird durch viele Schnitzlereien geschmückt, wahre Kunstwerke! Beim Aufstieg bemerkte ich ein leises Kacken am Hinterrad. Ich nahm mir das Rad unter die Lupe, konnte aber leider nichts erkennen.
Die Schotterstrasse auf die Rossweidhöchi war nicht sehr steil und angenehm zum Fahren. Die Abfahrt erwiess sich dann vorallem im oberen Teil als technisch schwierig. Da das Schmelzwasser noch nicht ganz im Boden versickert war, bildeten sich mehrere Schlammlöcher.
Eines dieser Schlammlöcher wurde mir dann fast zum Verhängnis :-) Auf dem Wiesentrail fuhr ich in ein solches "verstecktes" Schlammloch. Mit viel Glück konnte ich einen bwurf über den Lenker verhindern! Das Rad stand ca. 20 cm im Schlamm und meine Schuhe waren im Schlamm versunken. Der Schlamm war so dick, dass ich das Bike kaum daraus befreien konnte. Die weitere Abfahrt führte über Schotter- und Asphaltstrassen. Auf den ersten Metern zum Aufstieg auf die Sattelegg geschah es dann. Das Knacken im Hinterrad hat sich bemerkbar gemacht und ich pedalte im Leerlauf. Die Klinker waren gebrochen! Wow, ich war überrascht und ärgerte mich ziemlich darüber. Zum Glück habe ich gerade zwei Rennvelofahrer getroffen, die mir einen Velomechaniker empfohlen hatten. Bis hinunter nach siebnen musste ich nich pedalen und konnte alles hinunterrollen. Am Ortseingang sah ich dann auch die Werkstatt von Guido Nadler! Er schaute sich mein Bike an und war sofort bereit es zu reparieren. Ich gönnte mir eine längere Mittagspause und genoss das schöne Wetter. Um 15:00 Uhr konnte ich mein repariertes Bike wieder abholen. Da Guido seit 35 Jahren jedes Jahr nach Zermatt kommt, haben wir noch ein Weilchen unterhalten. Leider musste ich meine Weiterfahrt hier abbrechen und die Strecke bis nach Schwyz mit dem Zug zurücklegen. Dies ärgerte mich doppelt, da ich den Wahlfahrtsort Einsiedeln gerne gesehen hätte. In Schwyz quartierte ich mich in einer Jugenherberge ein. Ich war zusammen mit einem jungen Pilgrer in einem Zimmer. Dieser will in 3 Monaten in Santiago ankommen. Heute war sein 4. Tag und seine Füsse plagten ihn bereits mit mehreren Blatern :-( Autsch...











Die Jugendherberge war hervorragend und ich konnte mir seit Langem wieder einmal die Nachrichten anschauen. Zum Nachtessen konnte ich mir dann eine warme Mahlzeit herrichten, die ich die letzten Tage doch sehr vermisst habe. Das Zimmer war toll, eine angenehme Matratze zum Schlafen. Doch mein Zimmergenosse schnarchte so ziemlich laut. Obwohl ich meinen iPod fast auf höchste Lautstärke hatte, konnte ich ihn immer noch hören :-) Wenn dieser Junge bis nach Santiago weiter so sägt, haben wir in 3 Monaten keinen Regenwald mehr! :-)

Fazit Tag 3: 38km / 1100Hm / Fahrzeit: 2h 53min
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Tag 4 (Schwyz-Sörenberg):



Ziemlich erholt und mit frischen Beinen machte ich mich am 4. Tag auf nach Sörenberg. Auf dieser Etappe standen zwei Aufstiege auf dem Programm: Umriberg und Glaubenbielenpass. Der Aufstieg auf den Urmiberg, zuerst auf Asphalt- dann auf Schotterstrasse, war sehr steil und brachte mich nach wenigen Höhenmetern bereits ins Schwitzen! Es lohnte sich jedoch jeder einzelne Tropfen. Denn von oben aus hatte man ein überwältigendes Panorama!


 Die Abfahrt nach Gersau habe ich dann wieder mit ein paar Wanderwegen abgekürzt. In Gersau wird man dann auf die Autofähre geführt, die bei Beckenried endet. Diese Seeüberquerung war perfekt, um die Berge rund um den Vierwaldstädter See zu bewundern. Die nächste Pause fand in Stans vor der Statue von Winkelried statt (ein berühmter Krieger, der sich während der Schlacht von Sempach selbst aufspiesste). Bis Giswil war die Straße ziemlich flach. Im Aufstieg auf den Glaubenbielenpass wurde ich dann von einigen Rennvelofahrern überholt. Dies war jedoch kein Problem.
Das grössere Problem waren die enge Strasse und die vielen Motorräder, die auf dieser Strasse unterwegs waren. Zum guten Glück führt die Strecke auch auf Nebenstrassen hoch. Der Pass scheint bei Motorradfahrern ein beliebtes Ausflugsziel zu sein und lockt diese bei dem schönen Wetter in Scharen an. Auf der Passhöhe gönnte ich mir dann eine kleine Pause, denn mein Magen machte sich bemerkbar :-) Ich freute mich schon sehr auf Sörenberg. In Sörenberg gibts keine Jugenherberge oder "Schlaf im Stroh", deshalb übernachtete ich im Hotel Rischli. Das Zimmer war sehr schön und ich fands doch ein wenig schad, mich mit meinen dreckigen Klamotten dort niederzulassen :-) Das Hotel verfügte über eine Wellnessanlage, welche nicht lange auf mich warte musste. Wer mich kennt, weiss, dass ich mich nicht 5 Minuten still halten kann. So wechselte ich vom Dampfbad, normale Sauna, Infrarotsauna und Erlebnisdusche im 5-Minutentakt. Erholsam war es allemal. Nach einem Teller Spaghetti legte ich mich ganz entspannt ins Bett und freute mich auf die nächste Etappe.

Fazit Tag 4: 83.4km / 2572Hm / Fahrzeit: 5h 30min
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Tag 5 (Sörenberg-Längenbühl):



Diese Etappe hatte keine grossen Pässe, sondern eine Vielzahl von kleinen Aufstiegen: Blattenegg (1637 m), Lombachalp (1561 m) und Waldeggallmi (1407 m). Der erste Aufstieg bis auf die letzten 200 Höhenmeter verliefen gut und ich kam gut vorwärts. Der letzte Teil des aufstieges war dann zäh und hart. Die Strecke war steil und mit Geröll belegt, dies erforderte viel Kraft. Zudem war das Wetter, zum ersten Mal diese Woche, nicht wolkenlos. Auf dem Blattenegg (Video) wehte ein starker Wind und es wurde doch etwas kühl.
Die Abfahrt nach Kemmeriboden wechselte zwischen Schotterstrasse und ein paar flowigen Trails ab. In Kemmeriboden übersah ich dann die Tafel und fuhr bis nach Schangnau weiter. Dort sah ich dann eine Karte und bemerkte, dass ich mich so ziemlich verfahren hatte. Ärger über mich, aber auch einen grossen Ärger über die Strassenbauer. Bei der verpassten Verzweigung habe ich das Schild dann daneben auf dem Boden bemerkt. Leider ist dieses nicht sichtbar, wenn man vom Blattenegg hinunter kommt. Ich versuchte den Ärger in Energie umzuwandeln und mich weiter auf den Weg auf die Lombachalp zu machen.
Diese Enegie benötigte ich auch! Der aufstieg führte über eine Steinstrasse, die weder befahrbar, noch fast zu Fuss nicht zu bewältigen war (Video). So langsam leerte sich mein Camelback und die Brunnen der Bauernhöfe waren auch leer. Dennoch erreichte ich die Lombachalp und konnte dort mein Trinksystem wie mit Wasser befüllen. In Schwendi biegt man Richtung Beatenberg ab. Das Highlight der Etappe war die Aussicht vom Beatenberg auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Leider waren die Gipfel mit Wolken bedeckt. Der Blick auf den Thunersee und den Niesen waren aber ebenso atemberaubend. Auf der Strecke zum Beatenberg war nochmals Vorsicht geboten. Unzählige zweirädrige Trottinets kamen mir entgegen und ich musste im Zick-Zack ausweichen. Viele Familien mit ihren kleinen Kindern waren unterwegs. Manche sogar OHNE Helm und ziemlich schnell unterwegs. Obwohl man Thun und das nächste Etappenziel bereits sieht, fährt man zuerst noch durch das Teuffenthal auf Steffisburg.

In Längenbühl erreichte ich schlussendlich den Bauernhof der Familie Dreier. Ein äusserst nettes Päärchen, mit denen ich mich lange unterhlaten habe. Da sie in der Scheune noch die Kartoffelernte lagerten, durfte ich in ihrer Ferienwohung übernachten! Da sagte ich ich nicht nein und genoss die Nacht in einem bequemen Bett. Hätte ich in Thun keine Einkäufe gemacht, wäre ich zum Nachtessen eingeladen gewesen. Das Morgenessen konnte ich dann draussen mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau geniessen. Selbstgemachter Zopf und Konfitüre waren sehr schmackhaft und haben mich sehr gestärkt.

Fazit Tag 5: 107.4km / 2632Hm / Fahrzeit: 6h 30min
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Tag 6 (Längenbühll-Charmey):



 In der Tat durchquerte ich in der 6. Etappe den „Röstigraben“, die Sprachgrenze zwischen der deutschsprachigen und dem französisch sprechenden Teil der Schweiz. Aber zunächst musste ich den Gurnigel (1594 m) im Gantrischsland erklimmen. Der Anstieg der Strasse verläuft sehr gleichmässig und man errecht den Gurnigel recht schnell. Am Ende der Steigung fährt man auf einer kleinen Schotterstrasse. Wiederum zeigte sich vom Gurnigel ein fantastisches Panorama. Heute konnte man vom Gurnigel aus sogar Eigen, Mönch und Jungfrau sehen, was für ein Anblick!

Die Abfahr nach Sangernboden genoss ich in vollen Zügen. Zwischen den Strassenabschnitten hatte es einige schöne Trails drinnen. Auch hier habe ich in einige Abschnitte die Wanderwege gewählt, sofern ich welche gfunden habe. Die nächste Steigung auf die Salzmatt hatte es in sich. Das kleine Strässchen wird gegen Schluss immer steiler und vorderte einige Tropfen Schweiss (Video)! Die Abfahrt nach Schwarzsee führte teils über Skipisten des Skigebietes. So waren manche Stellen ein bisschen verblockt, aber immer gut fahrbar. Bei der Einfahrt in der Dorf fährt man an einer Rodelbahn vorbei. Ich erholte mich am See und konnte, dank eines Werktages, die Stille geniessen. Ich verpflegte mich und legte mich am Ufer in den Rasen. Hätte ich gewusst, was mich noch erwarten würde, dann wäre ich noch eine halbe Stunde länger liegen geblieben :-)

Der letzte Aufstieg dieser Etappe führte auf La Balisa (1411 m). Bei diesem Aufstieg explodierte ich förmlich. Das Gefälle erreichte zeitweise mehr als 20% und ich konnte mir abgesenkter Vordergabel alles fahren. Mir blieb die Luft weg! Aber es lohnte sich, denn von jetzt ab wurden die Wege viel schmäler und technischer (mit dem Sprachwechsel waren es die Hauptunterschiede des Eintritts in die Romandie). Die Abfahrt bis Charmey war traumhaft schön. Der Weg bestand nur aus Singletrails. Das war der Hammer! Was mir in Charmey auffiel, waren die vielen schönen Einfamilienhäuser (Villas). In Charmey übernachtete ich das letzte mal in einem kleinen Hotel!

Fazit Tag 6: 63.5km / 2343Hm / Fahrzeit: 5h 4min
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Tag 7 (Charmey-Montreux):



Die Hauptherausforderungen des Tages waren Les Pontets (1222 m), La Chaux (1542 m) und Le Col de Soladier (1576 m). Begonnen hat der letzte Tag mit einigen schönen und flowigen Trails hinunter nach Gruyères. Der Anblck auf das Schloss aus dem 11. Jahrhundert ist überwältigend und die der Geschmack der Käsereien steigt einem sofort in die Nase! Schnell verschwindet das Dorf nach dem ersten Aufstieg hinter einem. Die Abfahrt führte über einen Wiesentrail hinunter in das Dorf Moleson. Die Route führte rund um den Moleson, über Alpweiden, durch Wälder nach Les Paccots.
Die Umrndung zieht sich in die Länge und man sieht den Berg so ziemlich von jeder Seite. Hier traf ich ich den ersten "Biker" auf meiner langen Tour. Er schob das Bike und dieser grüsste mich doch sehr knapp, als ich ihn fahrend überholte :-) Auch auf der Abfahrt nach Les Paccots kürzte ich einige Wege über Wanderwege ab.
Nach einer kurzen Pause und einer knappen Verplegung ging es an den letzten Aufstieg der Tour auf Le Col de Soladier. Was für ein Aufstieg! Ich traute meinen Augen nicht, als die Schotterstrasse aufhörte und der Wegweiser die Wiese hoch zeigte. Die letzten 300 Höhenmeter musste ich das Bike auf den Schultern hochtragen (Video). Oben angekommen war ich doch sichtlich erleichtert und überglücklich! Die Abfahrt nach Montreux führt zuerst über eine steinige Landstrasse. Der Weg war teils mit kleinen Steinschlägen überdeckt und das Tempo musste gedrosselt werden. Ich wollte ja auf meiner letzten Abfahrt nichts mehr riskieren und heil ans Ziel ankommen. Der grösste Teil wird dann auf einer Asphaltstrasse zurückgelegt, was mich ein bisschen enttäuschte. Jedoch sah ich auch keine Wanderwege oder Alternativen zur Route. Der Blick auf den Genfersee war super schön, auch wenn die Sicht nicht optimal war. In Monteux angekommen war das Gefühl, die Route in 7 Tagen geschafft zu haben, grandios.

Fazit Tag 7: 69.6km / 2024Hm / Fahrzeit 5h 2min
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Gesamtfazit
Nach fast 470 Kilometer und 14`500 Meter Höhendifferenz war ich in Montreux angekommen. Da das Wetter super war, konnte ich nur sprachlos vor der Schönheit der Schweiz stehen. In der Tat, die Panorama Bike Route taugt vor allem für die Landschaft und die unglaublichen Aussichten. Da man nicht die Alpen sondern die Voralpen durchquert, ist man niedriger (meistens zwischen 600 und 1700 Meter). Deshalb hat man ständig spektakuläre Aussichten auf die Viertausender des Berner Oberlandes.
In 7 Etappen ist diese Route doch noch anspruchsvoll, aber man kann sie natürlich auch in 14 Etappen mit Gepäcktransport machen. Die Route ist kein Trailspektakel, aber das gesamte Panorama der Schweiz lässt dies nebensächlich erscheinen. Es ist trotzdem eine Erlebnistour und keine Tour für Extrembiker. Es hat riesen Spass gemacht und man sieht die Schweiz aus einem Blickwinkel, wie man diese sinst nicht sieht. Für was 4h in die Ferien fliege, wenn man das Paradies vor der eigenen Haustüre hat?  :-)

3 Kommentare:

  1. Ich ziehe meinen Hut!! Einen klasse Bericht hast Du da hingehauen und eine ebensolche Tour gefahren. Beeindruckend Deine Hm/Km pro Tag. Wäre viel zu viel für mich. In sieben Tagen diese Tour verdient meinen grössten Respekt! Und schöne Fotos hast Du geschossen.
    Gruss: Chregu

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  2. Danke Chregu! Man hat ja den ganzen Tag Zeit und so spult man die Km und Hm problemlos ab. Zudem gibt einem das schöne Panorama zusätzlich Kraft und Energie :-)
    Gruss und bis bald

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  3. Junge, Junge, vielen Dank für den super Tourbericht und die überwältigenden Fotos! S'isch halt schöö i dä Schwiz!

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