Dienstag, 21. Juni 2011

Blitz-Alpenüberquerung 19.06.2011



05:00 Uhr, der Wecker läutet. Heute möchte ich die grösste Tour machen, die ich bis jetzt gemacht habe. Dabei wählte ich von meinem Bikekollegen Peter die Route von Spiez nach Villeneuve. 06:00 Uhr auf dem Bahnhof, die letzten Alkoholleichen tummeln noch in der Halle und auf den Perrons herum. Der Wetterbericht, den ich morgens nochmals angeschaut hatte, verspach kein Traumwetter, aber auch kein Wetter. Als ich dann im Zug von Bern nach Spiez fuhr, begann es bereits in Thun leicht an zu regnen. In Spiez angekommen waren die Strassen zwar nass, aber der Regenfront war schon vorbeigezogen. Die Tour bietet folgende Höhepunkte: Seeberg (ca. 1965 M.ü.M.), Oberi Mättle (ca. 1835 M.ü.M.) und der Col de Jable (1884 M.ü.M.).
Der erste Teil der Route durch das Diemtigtal bis nach Zwischenflüeh ist unspektakulär und könnte auch problemlos mit dem Postauto zurückgelegt werden. Der Aufstieg zum Seeberg verläuft zuerst über eine kleine Asphaltstrasse und endet mit einem steilen Wanderweg. Dieser ist zwar fahrbar, kostet aber etwas Kraft. Oben angekommen war die Sonne dann wieder verschwunden und es begann sogar leicht an zu schneinen! Die ersten 1400 Höhenmeter sind geschafft. Das Panorama war leider durch den Nebel und die Wolken verdeckt, schade. Die Abfahrt bis nach Mädi führte noch auf der Schotterstrasse, dann begann der flowige und technische Trail hinunter nach Betelried. Zu Beginn führt der Trail über Kuhweiden. Durch den Regen und den entstadnenen Schlamm war dieser schwer zu fahren und äusserst rutschig. Der untere Teil verlief im Wald, es folgten ein paar flowige Serpentinen.
Da die Tour viel Zeit in Anspruch nehmen wird, habe ich mich nach einer kurzen Pause weiter auf der Strasse Richtung Lenk gemacht. Bei der Ortschaft Stöckli beginnt der zweite Anstieg, mit ca. 850 Hm, der Tour. Der Aufstieg ist ebenfalls nicht ernennenswert und führt über eine kleine Asphaltstrasse hinauf nach "Oberi Mättle". Ausser ein paar verdutzten Kühen auf der Strasse ereignete sich nicht viel :-).  Auf der Höhe angekommen fährt man auf der Hornbergstrasse bis nach "Obere Stutz".
Hier begann die 2. Abfahr hinunter Richtung Gstaad. Die Trails über die Alpwiesen raubten mir fast den letzten Nerv. Die Wege versinkten im dicken Schlamm und das Profil der Reifen war nicht mehr zu sehen. Zudem war mein Bike und ich bereits dick mit Schlamm eingedeckt :-). Die Abfahrt auf den Wiesentrails waren schwer zu befahren und der Weg verschwand manchmal im hohen Gras. Es ist zu erwähnen, dass die Strecke technisch sehr anspruchsvoll ist. Es zwang mich einige Male aus den Klickern zu gehen und ein ein paar Meter zu laufen.
Der untere Teil des Trails war dann wieder flowig und gut fahrbar. Wiederum schmückten einige knackige Serpentinen den Trail. In Gstaad angekommen, wollte ich mir im "Gstaad Palace" etwas zu Trinken gönnen :-) Leider hat man mich beim Eingang zum Hotel schon gar nicht hineingelassen... Spasssss, aber ein Versuch wäre es Wert gewesen. Die Reaktion der Angestellten hätte mich schon wunder genommen. Auf einer gemütlichen Bank in der Promenade habe ich mich dann richtig verpflegt. Ein paar Blicke auf das verschlammte Bike und mich waren nicht selten :-) Nach einer ordentlichen Ladung Energie (Banane, Brot und Landjäger) ging die grosse Reise weiter. Rund 60km und fast 3000Hm hatte ich bis jetzt hinter mir.
Der letzte grössere Anstieg (ca. 850Hm) liess nicht lange auf sich warten. Noch verspürte ich kein Leiden in den Beinen, doch das Tempo beim Aufstieg war nicht mehr so hoch wie beim Ersten. Highlight des Aufstieges: Zwei junge Frauen überholten mich auf der Strecke mit ihrem VW Polo, sie grüssten freundlich. Eine halbe Stunde später sah ich das Auto mitten auf der Strasse, beide Frauen sassen noch drinnen. Grund: ca. 6 Kühe lagen gemütlich auf der Strasse und versperrten die Weiterfahrt. Als ich die beiden Frauen dann drauf ansprach erklärten sie mir, dass sie Angst hätten und sich nicht trauen würden, die Kühe zu verscheuchen :-). Ich musste ja schliesslich auch weiter und nahm die Sache in die Hand. Ich fuhr mit meinem Bike gemütlich auf die Kühe zu und diese bewegten sich, zwar nur langsam (ber sie bewegten sich), wieder auf ihre Wiese :-). Ein kurzes Dankeschön und der Polo war schon nicht mehr zu sehen...
Überglücklich erreichte ich den Col de Jable, der letzte grosse Anstieg ist geschafft! Die Abfahrt nach l`Etivaz hat es in sich. Konzentration und technisches Geschick sind gefragt! Der Trail ist sehr schwer zum Fahren und das nasse und lose Geröll macht es einem nicht einfacher. Langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich für die Abfahrten mehr Zeit in Anspruch nehme, als für die Aufstiege :-). Unzählige enge und schwer fahrbare Serpentinen reihen sich aneinander. Im unteren Teil wirds dann nochmals so richtig schlammig und die Farbe meines Bikes (inkl. ich selbst) ist nun braun. Eine letzte kleine Pause, bevor ich die letzten 40km und 1000Hm in Angriff nehme.
Der Aufstig auf dem Asphalt ist einfach und man legt die 400Hm nach La Lécherette schnell zurück. Entlang des Lac de l'Hongrin geht es auf und ab bis zum Talende. Die breiten Strassen und die kahle Gegend lassen erahnen, dass hier früher ein Militärgelände war.

Die letzte Abfahrt liess dann das Bikerherz nochmals höher schlagen! Ein traumhafter Trail mit vielen Serpentinen prägte die äusserst flowige Strecke. Gute Fahrtechnik ist hier Voraussetzung! Wow, dieser superschöne Trail hat jegliche Strapazen entschädigt! Einfach der Hammer!
In der Talebene kurbelte ich mit viel Gegenwind Richtung Montreux. Nach 10.5 Stunden auf dem Bike gönnte ich mir am See ein feines Softeis, mhmm, und genoss den schönen Ausblick. Die Sonne scheinte...







WICHTIG: Da die Strecke konditionell und auch fahrtechnisch sehr anspruchsvoll ist, übernehme ich für die Route und die GPS keine Verantwortung!

Fazit: 106km / 4016Hm / Fahrzeit: 9.5h
Strecke auf GPSies: hier

Freitag, 17. Juni 2011

Feierabendgruppe 15.06.2011



Bei angenehmen Temperaturen und schönem Abendwetter gings heute in der Feierabendgruppe wieder einmal Richtung Ostermundigen- und Dentenberg. Der erste Trail beim Schwimmbad in Ostermundigen liess schon erahnen, dass heute Beine und Arme einige Kratzer mit sich bringen wird. Die Strecken sind schon fast zugewachsen und die Sträucher, inkl. "Stacheln", ragen darüber hinaus. Der Aufstieg auf den Dentenberg beginnt neben dem Schützenhaus und führt über eine kleine Asphaltstrasse.
Oben angekommen gibt es einige Möglichkeiten den Berg zu umkreisen. An vielen flowigen Waldwegen und Singletrails fehlt es auf dem nicht. Technische hohe Anforderungen stellen die Trails dabei nicht und können problemlos befahren werden. Die Abfahrt Richtung Ostermundigenberg endet mit ein paar tückischen Treppenabschnitten. Wie in jedem Bericht, welcher den Ostermundigenberg beinhaltet, weiss, dass es mein Lieblingstrail ist. Flowige Kurven und einige technische Passagen schmücken den Trail wieder hinunter zum Ausgangspunkt des Schwimmbades. Anschliessend gönnten wir uns im Restaurant Bären in Ostermundigen noch ein Feierabendbier.

Fazit: 28km / 635Hm
Strecke auf GPSies: hier

Montag, 13. Juni 2011

Elsa Bike Trophy 12.06.2011


Und er tat es doch! Obwohl ich bis am Donnerstag immer noch Nachwehen von der Wandrung über den Brienzergrat hatte, habe ich mich am Freitag entschlossen, doch an der Elsa Bike Trophy teilzunehmen. Der Start des Rennens begann um 12:01 Uhr. Die lizenzierten Fahrer, darunter auch Christoph Sauser, bestritten die Strecke eine Minute vor dem Hauptfeld. Meine Beine fühlten sich nicht schlecht an, aber eine Zeit unter 3 Stunden konnte ich nicht erwarten. Ich sah das Rennen als Einstieg für mein 3-wöchiges Training für den Gigathlon an.


Das Niveau im Starterfeld war doch schon etwas höher als am Rive-Bikemarathon! Am Anfang fuhren zwei Quads zur Neutralisation vor. Danach ging die Post ab. Das Tempo war hoch und bis zum ersten Anstieg konnte ich im vorderen Drittel gut mithalten. Danach nahm ich doch etwas Tempo raus, damit ich nicht schon auf den ersten 5 km verausgabe. Die Elsa Bike Trophy gilt als ein sehr anspruchsvollen Marathon. Die coupierte Strecke gibt einem keine Möglichkeit sein Tempo zu fahren und sich zu erholen. Durch den Regen am Vortag waren die Aufsteige auf Waldtrails ziemlich streng und die Reifen versanken teilweise im Schlamm. Die Abfahrten haben mir sehr gut gefallen. Zum Teil waren diese äusserts technisch und steil, jedoch alles mehr oder weniger fahrbar. Stürze und platte Reifen am Streckenrand waren nicht selten. Eine wunderschöne Strecke, die man auch als Tagestour einplanen könnte. Nach schlussendlich 3h und 10min kam ich als 76. von 127 meiner Kategorie ins Ziel (Overall 233 von 500). Im Ziel haben mich meine Eltern, Schwester und ein paar Kollegen herzlichst empfangen! Das nenne ich einen Support! Eine super geniale Leistung hat mein Feierabengkollegen Kevin an den Tag gelegt. Er wurde in derselben Kategorie mit einer Zeit von 2h 44min 16.! Herzliche Gratulation zu dieser fantastischen Leistung!
Nun sind es nicht mehr ganz 3 Wochen bis zum Gigathlon und es steht noch einiges an Taining vor mir.

Fazit: 60.42km / 1540Hm
Strecke auf GPSies: hier

Montag, 6. Juni 2011

Brienzergrat 04.06.2011



Am Freitagabend erhielt ich von einem Kollegen eine SMS, er suche noch eine Begleitung für eine Wanderung. Super Idee dachte ich, mal nicht Biken :-). Auf dem Programm stand die Strecke von Interlaken über den Brienzergrat nach Brienz. Nennenswerte Gipfel sind das Tannhorn (2221 m ü. M.), das Briefenhorn (2165 m ü. M.), das Ällgäuhorn (2047 m ü. M.) und das Augstmatthorn (2137 m ü. M.). Um 07:30 Uhr morgens starteten wir die Tour Richting Harder-Kulm. Der Aufstieg über die Wanderwege war zäh! Zum Teil war der Weg verschlammt, da es am Vortag noch geregnet hat. Wir waren sogar noch vor der ersten Bahn auf dem Harder. Diese benötigt für die 755 Hm gerade mal 8 Minuten, wir waren dann doch 1.5 Stunden unterwegs. Beim Restaurant gabs die erste kleine Verpflegung, bevor es weiter Richtung Roteflue und Augstmatthorn ging.
Auf dem Weg blickt man immer wieder tief hinunter auf den Brienzersee und erkennt seine milchig-blaue Farbe! Der Aufstieg auf das Augstmatthorn erklimmt man über steile Treppen und enge Pfade. Viele Wanderer sind mit dem Auto auf die Lombachalp angereist und von dort aus auf das Augstmatthorn gewandert. Die Lombachalp habe ich bei meiner Panoramabiketour überquert. Der Abstieg vom Augstmatthorn gehts steil hinunter zum Blasenhubel. Da der Weg nicht viel bewandert wird, muss man sich den besten Wege zeitweise selbst aussuchen. Die einzelnen Drahtseile zum Festhalten erscheinen unnötig! Bis zum Allgäu ist es ein stetes auf und ab. Die Aufstiege sind steil und der Grat wird immer wie schmaler.
Beim Allgäu, nach 8 Stunden wandern, hatten wir uns beschlossen, den Abstieg nach Brienz anzutreten. Ein junger Alpinist hat uns dann höflich gefragt, ob wir ihn nicht noch auf das Tannhorn begleiten könnten. Nach langem hin und her haben wir uns dann doch noch entschlossen, das Tannhhorn zu dritt zu erklimmen.
Der Aufstieg war hart und steil. Die Beine waren schon müde, doch der Ausblick vom Tannhorn war atemberaubend und die Strapazen haben sich mehr als gelohnt! Der Blick zurück über den Grat zeigt, dass die Überquerung auf dem schmalen Weg manchmal doch ein Seilakt war. Auf dem Weg haben wir unzählige Gemsen gesehen, jedoch noch keine Steinböcke. Beim Abstieg wurde dann nochmals volle Konzentration gefordert. Das Gelände ist zeitweise ausgesetzt und der Blick nach links oder rechts lässt einen wissen, dass es keinen Fehler erlaubt. Mit viel Vorsicht gings dann über eine Wiese hinunter zur Alp "Läger". Von da weg führte eine Kiesstrasse hinunter zur Planalp. Auf dem Weg sahen wir dann doch noch die langersehnten Steinböcke. Ab der Planalp wurde es dann für uns beide ganz hart. Der Abstieg über die Wanderwege und die Schotterstrassen liessen die Oberschenkel heiss werden. Nach geschlagenen 11 Stunden (mit Pause) haben wir Brienz erreicht und haben uns im Restaurant Steinbock mit Trinken und einem feinen Eis verpflegt! Eine superschöne Wanderung, die jedoch den Beinen einiges abverlangt. Der Sonntag verbrachte ich dann mit Dul-X einschmieren und Beine hochlagern :-)

Fazit: 28km / ca. 2800Hm
Strecke auf GPSies: hier

Freitag, 3. Juni 2011

Cannondale Jekyll

Da sich mein Bike im Moment im Service befindet, habe ich von Aschi vom Velolanden Leuthold in Zollikofen das neue Cannondale Jekyll als Testbike bekommen. Zum Dank für die nette Geste habe ich ihm einen kleinen Bericht versprochen. Ich durfte das Bike für die Tour auf den Chasseral und für die Feierabendgruppe testen. Um ein paar Fakten zu erhalten, werde ich das Jekyll mit meinem Scott Genius 10 vergleichen. Die Vordergabel (Fox, Talas) kann wie bei meinem Scott von 150 auf 120mm gesenkt werden. Dies hilft vorallem bei steilem Gelände. Der DYAD-Dämpfer von Fox besitzt zwei Kammern und und dadurch zwei Federwege, die man über einen Lenkerhebel aktiviert. Das selbe Prinzip wie bei meinem Bike, einziger Unterschied: Der Dämpfer kann nicht ganz auf ganz steif eingestellt werden. Vorallem Auf dem Chasseral zirkelte das Bike präzise durch die Wechselkurven, kein Flex stört die angepeilte Linie, das förderte das Vertrauen ins Bike und in meine eigenen Fähigkeiten. Die SRAM X-9 - Schaltung gefiel mir sehr gut! Das präzise Schalten und das Handling waren einwandfrei. Ich bemerkte kaum einen Unterschied zu meinem Genius. Ebenso ist die Position und der Sitzwinkel auf dem Bike steil genug für eine optimale Kraftübertragung.

Fazit nach 8 Stunden: Das Jekyll ist meiner Meinung nach zweifellos ein geniales All Mountains, da es die Variabilität des Fahrwerks mit hoher Steifigkeit, neuen Ideen und toller Optik vereint. Angst vorm Federweg braucht hier niemand zu haben. Zudem zieht man mit der giftgrünen Farbe unzählige Blick auf sich :-)

Danke Aschi für das tolle Bike!!

Feierabendgruppe 01.06.2011



Bei etwas feuchtem und bewökltem Wetter trafen sich die nicht-schön-Wetter-Fahrer vor dem Veloladen Leuthold. Auf dem Weg von zu Hause nach Zollikofen war ich meiner Regenbekleidung dankbar, denn es regnete doch noch. Beim Start auf unsere Tour war der Regen dann vorbei und die Regensachen waren im Rucksack verstaut! Es war wieder einmal der  Chutzenturm-Loop angesagt. Eine Tour mit vielen Singletrails durch viele verschiedene Wälder! So durchquerten wir folgende Wälder: Bülewald, Spittelwald, Tannwald, Buechwald, Seiebergwald und Halewald. Dank der Aufzeichnung des GPS, ansonsten hätte ich mir die Namen wohl nicht merken können.
Durch den Regen waren die Trails so ziemlich aufgewühlt und der Untergrund war schlammig. Die nassen und rutschigen Wurzeln machten das Fahren auch nicht einfacher. Die Route beeinhaltet zu 90% Trails und macht bei jedem Wetter Spass. Im Restaurant Aussicht in Zollikofen waren wir dann schlussendlich froh, dass alle sieben Biker der Feierabendgruppe gesund und heil zusammen am Tisch hocken durften.

Fazit: 46.7km / 765Hm
Strecke auf GPSies: hier